Fußballer lassen die Saison in Düsseldorf ausklingen

 

Donnerstag, 7. Juni 2012, 8.00 Uhr. Im Sportheim des TuS Schönenberg trifft sich eine Gruppe aktiver Fußballer. Nein, es handelt sich hierbei nicht um eine frühmorgendliche Trainingseinheit, vielmehr hat die Truppe ein gemeinsames Ziel vor Augen: Düsseldorf, die (Feier-)Metropole am Rhein! Wie es sich für ein gut funktionierendes Team gehört, soll die zu Ende gegangene Spielzeit in freudiger Umgebung gefeiert werden. Dass es sich in diesem Jahr um eine relativ kleine Gruppe rund um M.S., M.B., O.G., M.B., D.K., J.S., D.G., M.C., P.E. und S.K. handelt, ist der kollidierenden Urlaubsplanung einiger Mannschaftsmitglieder, der aktuellen Familienplanung der Team-Senioren sowie den Arbeitszeiten einiger Spieler „geschuldet“. Nichtsdestotrotz sollte dies kein Spaß-Hindernis für die TuS-Reisetruppe werden.

Nachdem man sich im Sportheim noch ausreichend gestärkt hatte – das „Orga“-Team meinte es gut mit der Reisetruppe und hatte bereits genügend Proviant für die kompletten vier Tage besorgt, sodass man sich dann auf „das Wesentliche“ konzentrieren kann – ging es dank dreier Chauffeure Richtung Bahnhof nach Bruchmühlbach. Dort angekommen führte man beim Warten auf den Zugführer (im Folgenden: Klaus) einen ersten (erfolgreichen) Soundcheck durch, um auch dem letzten im Ort mitzuteilen, welch wichtiges Ereignis in den nächsten Tagen ansteht.

Als dann unser Zug nach der obligatorischen Verspätung endlich eintraf, konnte die Fahrt also richtig losgehen. Die Zugfahrt verlief dank unseres Reisebegleiters Becker’s Pils sehr angenehm. Glücklicherweise waren die Züge nicht sonderlich voll, sodass man sich stets geschlossen einen Platz sichern konnte. Aufregung dann allerdings am Koblenzer Hauptbahnhof. Zunächst musste man den 3,67 Jahre alten Erik vor dem schrecklichen Schicksal, eine Zugfahrt in der Gepäckablage verbringen zu müssen, retten, dann konnte man ihn erfolgreich vor dem „Schreitod“ retten und schließlich rettete man Erik noch vor dem sicheren Verdursten (Zitat: „Erik trinkt kein Wasser!“).

In der Düsseldorf Unterkunft „Hotel Batavia“ angekommen, stellte man mit Erfreuen fest, dass sich das Hotel nicht wie erwartet inmitten des China Town befand, sondern in sehr zentraler Lage und – was noch wichtiger ist – nur wenige Minuten von der Düsseldorfer Altstadt entfernt.

Nachdem man sich nicht lange im Hotel aufhalten wollte, begab sich unsere Reisetruppe umgehend in die berühmt-berüchtigte Düsseldorfer Altstadt. Beim anschließenden nachmittäglichen Abendessen konnten dann die Sportkameraden P.E. und O.G. ihre Gefühle füreinander nicht mehr zurückhalten. Nur mit Mühe gelang es der restlichen Reisegruppe, die Fassung zu wahren, um nicht gleich in der ersten Örtlichkeit Hausverbot zu erhalten.

Nach dem Stillen des Hungers ging es dann an die „längste Theke der Welt“, wo man den Rest des Abends verbringen sollte und von einer Kneipe zur nächsten Kneipe pendelte. Zunächst lernte O.G. im Kuhstall einen netten Menschen kennen, der von unserem Reiseleiter offensichtlich sehr beeindruckt war (insbesondere, als dieser einen seiner gefürchteten „Anfälle“ hatte und sich der interessierten Öffentlichkeit präsentierte). Später ging man im Weißen Bär noch seinen internationalen Verpflichtungen nach und stellte sich dem irischen Partnerschaftsbeauftragten „Oxer Boxer“ vor. Währenddessen ging auch die Liedgut-Abteilung ihrer Pflicht nach, was sogleich den Sportskameraden P.H. (Stichwort „Drei Bessoffskis“) und T.M. (Stichwort „Kohlbach“) mitgeteilt wurde. Diese ließen sich jedoch zum Leidwesen der Gesangsabteilung von ihren Anrufbeantwortern vertreten – Sanktionen folgen! Zum Abschluss des langen Tages zogen noch einige Hartgesottene ins Oberbayern ein, wo die Sportskameraden P.E. und M.C. unter dem Blitzlichtgewitter der anwesenden Klatschpresse die Tanzfläche in Beschlag nahmen und ihre extra einstudierte Choreographie der Öffentlichkeit präsentierten. Man munkelt, die Talentshow DSDS („Düsseldorf sucht die Schenebeijer“) hat bereits Kontakt zum Management der beiden aufgenommen.

Währenddessen trat Kollege D.G. in den Räumlichkeiten der Notarkanzlei „Burger & King“ in ernsthafte Kaufverhandlungen um einen Düsseldorfer Stadtbezirk. Der gebotene Kaufpreis von 3 € erschien dem Verkäufer schließlich aber nicht als angemessen, sodass D.G. den vorgeschlagenen Kaufpreis lieber in 5 Burger investierte – einen halben für sich und 4,5 mit extragroßen Tomaten für seinen Zimmergenossen O.G., der zu dieser Zeit jedoch schon im Reich der Träume schwelgte und die nächtliche Mahlzeit zum Unverständnis von D.G. nicht annahm.

Als auch die letzten vier Übriggebliebenen dann die Heimreise antraten, trauten sie ihren Augen nicht – sie wurden von Taxifahrer Yildirim alias Eko Fresh nach Hause chauffiert. Die Fahrt erwies sich dabei als akute Belastung für Herz und Niere. Sportskamerad D.K. hatte auf dem Beifahrersitz schon drei Mal mit dem Leben abgeschlossen, doch zur Erleichterung der vier TuS’ler sollte man trotz überfahrener roter Ampeln, Anfahren mit quietschenden Reifen (Zitat Eko Fresh: „Der wartet.“), Missachten sämtlicher Verkehrsregeln (Zitat Eko Fresh: „Ist nur Blech.“) und Durchführens einer Vollbremsung heil am Hotel angekommen, wo Sportskamerad M.C. zum Erstaunen aller noch einen Spaß-Aufschlag zahlen durfte (Zitat Eko Fresh: „Ist für Spaß“).

 

Freitag, 8. Juni 2012, 9.30 Uhr. Punkt 9.30 Uhr war es wieder soweit und der fünfte Stock des Hotels durfte sich an den Klängen der TuS-Hymne erfreuen. Wer zu diesem Zeitpunkt noch nicht wach war, war es spätestens nun.

Die TuS-Reisegruppe nahm sich vor, an diesem Tag die kulturellen Bedürfnisse zu erfüllen. So beschloss man, wie im vergangenen Jahr eine Rheinrundfahrt mit dem Schiffskapitän S.K. durchzuführen. Kaum an der Rheinpromenade angekommen, stellte man fest, dass alles beim alten war: Die gleiche Schiffsgesellschaft, die gleichen Verkäufer, die gleiche Verkaufsstrategie (Zitat der Verkäuferin: „Wir haben auch Kaffee und...“ – energisches Einhaken der TuS-Gruppe: „Welches Bier habt ihr? Wie lange geht die Fahrt? Müssen wir auch aussteigen?“), die gleichen Werbepersonen (Daume) und zu guter Letzt – der gleiche Kapitän wie letztes Jahr!!

Auf dem Schiff angekommen, testete Qualitätsprüfer S.K. zunächst einmal sämtliche Kanonen auf ihre Funktionalität. Der Test konnte dann aber wegen akuten Seegangs nicht zu Ende geführt werden, sodass auch die anwesende Hochzeitsgesellschaft noch einmal mit dem Leben davonkam. Nach einer Stunde Fahrtzeit kam man dann an der Zwischenstation an. Der Verfasser dieser Zeilen erinnert sich leider nicht mehr an den Namen dieser Stadt – jedoch gibt es dort Gerüchten zufolge die beste Currywurst Deutschlands, mit ziemlicher Sicherheit aber einen der unfreundlichsten und unsympathischsten Kellner Düsseldorfs!

Auf der Rückfahrt mit dem Schiff entschloss man sich dann dazu, Stellung auf dem Mitteldeck zu beziehen, um das schöne Wetter ein wenig genießen zu können. Auf halber Strecke entschloss man sich dann schließlich, sich noch ein wenig sportlich zu betätigen, um bereits einen Teil der Hausaufgaben des Trainers zu erfüllen. Diese Entscheidung stieß bei den Betroffenen jedoch auf unterschiedliche Emotionen. Bereits auf Deck kam es zu heftigen Diskussionen, wie man mit der Situation umgehen sollte – musste man doch nicht zuletzt an die Gesundheit des Sportskameraden M.B. denken.

Schließlich nahm uns dann unser Kapitän Dr. G. diese schwere Entscheidung ab und ließ uns dankenswerterweise an einer Brücke inmitten des hübschen Düsseldorfer Vorortes „Lauf weiter“ aussteigen. Selbstverständlich war die Reisetruppe hierüber hocherfreut und bedankte sich vielmals bei Kapitän und Besatzung. Während Sportskamerad S.K. bereits für seinen Polterabend vorsorgte (Scherben bringen ja bekanntlich Glück), entsorgte Sportskamerad J.S. kurzerhand den Corpus delicti. Sportskamerad M.C. führte auf dem Steg zur Freude aller noch einen Dankestanz auf, Sportskamerad M.S. informierte die daheimgebliebene Vorstandschaft über die kurzfristig angesetzte Trainingseinheit und fragte, ob diese nicht noch dazustoßen wolle – schließlich gehe es in der Vorbereitung um Stammplätze –, Reiseleiter O.G. versuchte vergebens, sich telefonisch bei der Geschäftsführung unseres Schiffunternehmens zu bedanken und der Verfasser dieser Zeilen versuchte ebenfalls vergeblich, der äußerst kompetenten Schiffsbesatzung eine Rechtsgrundlage für diese Entscheidung zu entlocken. Unter dem frenetischen Jubel der anwesenden Zaungäste begann man schließlich diese erste öffentliche Trainingseinheit mit anschließender Autogrammstunde und man begab sich auf einen einstündigen Steigerungslauf in Richtung City, welcher jedoch wegen konditioneller Schwierigkeiten einzelner Trainingsteilnehmer immer wieder unterbrochen werden musste.

Als man sich dann nach dem Gewaltmarsch wieder in der Innenstadt einfand, entschloss man sich, zur dritten Halbzeit überzugehen und begab sich zunächst in die Kultkneipe Zille. Hier angekommen, widerlegte Sportskamerad D.G. zunächst die These, dass die Trinkfestigkeit sich proportional zur Körpergröße verhält. Als die Luft in der Kneipe schließlich etwas zu „dick“ wurde und man Angst haben musste, dass einer der Anwesenden durch das Zünden eines Feuerzeugs eine Gasexplosion herbeiführt, entschloss man sich, die Örtlichkeiten nochmals zu wechseln. In der ersten Station zeigten die Sportskameraden M.C. und M.B. eine Tanzchoreographie unter der Leitung von M.C., deren Dokumentation am nächsten Tag bei den Abwesenden für Erheiterung sorgen sollte. Als der verbliebenen Reisegruppe schließlich an der nächsten Station dank des Sportskameraden M.C. der Einlass verwehrt blieb (man munkelt, er sei stärker als der dortige Türsteher gewesen), entschied man sich noch zu einer Stadtführung mit zwei ortsansässigen Personen. Diese Tour verleitete Sportskamerad M.B. gar zu Freudenausbrüchen, was er jedoch vehement verneinte.

 

Samstag, 9. Juni 2012. Die ersten Sportskameraden mussten dem anstrengenden Vortag Tribut zollen und konnten selbst durch anhaltende Trommelgeräusche nicht geweckt werden. Die restlichen 70 % begaben sich derweil in unser gastfreundliches Hotel vom Vorjahr, das vielen Reiseteilnehmer wegen der ruhigen und familienfreundlichen Lobby erfreulich in Erinnerung blieb. Nach einiger Zeit stießen auch das Zimmer 52 sowie die verbliebene Hälfte des Zimmers 54 hinzu, während weitere Reiseteilnehmer sich bereits wieder zu einer Siesta im Hotel einfanden. Man beschloss einstimmig, diesen Tag etwas „ruhiger“ anzugehen und sich von nun an gesünder zu ernähren – also ernährt man sich fortan von Fruchtsäften des freundlichen Barkeepers.

Allerdings fiel der „Reisetruppe TuS“ nachmittags urplötzlich ein, dass an diesem Tage ja auch noch ein anderes Ereignis stattfindet, was den ein oder anderen Mitfahrer dann doch interessierte. Gerüchten zufolge haben die Sportskameraden P.E. und M.C. jeweils einen eigenen Koffer mit Fanartikeln mitgenommen. Man entschloss sich dann nach einer komplizierten Suche, die beiden EM-Spiele an den Rheinterrassen zu verfolgen. Hier hatte uns unser Kellner Jürgen von 9Live eine eigene Reihe in bester Position reserviert. An diesem Ort verbrachte man dann die nächsten 8 Stunden und verfolgte mit großer Freude zuerst die Niederlage unserer holländischen Freunde und später den Sieg der eigenen Mannschaft.

Nach diesem glorreichen Sieg wollte Sportskamerad S.K. der deutschen Nationalmannschaft in nichts nachstehen und begab sich sogleich auf einen Hindernislauf. Leider scheiterte er jedoch bereits an der ersten Hürde, doch das folgende elegante Abrollen hatten die Düsseldorfer Rheinterrassen wohl noch nie zu Gesicht bekommen. Unter dem frenetischen Jubel der Umstehenden brach S.K. seinen Hürdenlauf dann jedoch lieber ab und nahm noch ein letztes Bad in der Menge, bevor er sich umgehend an die Hotelrezeption begab, um sich von dem eigens eingeflogenen Dr. Müller-Wohlfahrt behandeln zu lassen.

Die weitere Nacht ließ der unverletzte Teil der TuS-Reisegruppe dann in diversen Lokalitäten der Düsseldorfer Innenstadt ausklingen.

 

Sonntag, 10. Juni 2012. An diesem Tag stand das wohl Unbeliebteste an – die Heimreise. Im Gegensatz zur Hinfahrt wollte zum Leidwesen unserer Reisetruppe offenbar jeder den gleichen Zug nehmen wie wir. Nach einer knapp sechsstündigen Reise kamen wir dann wieder in der Heimat an. Man war sich einig, dass man wieder eine tolle Fahrt erlebt hat – so toll, dass der Verfasser dieser Zeilen sicher noch einiges in seinem Bericht vergessen hat.

 

 

Ach ja, und falls der ein oder andere bei einigen Passagen Fragezeichen auf der Stirn stehen hat – dem sei gesagt: Was in Düsseldorf war, bleibt auch in Düsseldorf! :-)

 

Gruppenbild Düsseldorf

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