„Wir fahren da ja nicht so gerne hin...“

 

SPIEL DER WOCHE: (Tabellen-)Nachbarn SV Kohlbachtal und TuS Schönenberg stehen sich morgen im Bezirksklasse-Derby gegenüber


ALTENKIRCHEN. Kopf hoch, Augen zu und durch: Jede Serie muss ja mal reißen. Das hoffen die Gastgeber, die zuletzt gleich viermal in Folge mit leeren Händen vom Feld schleichen mussten. Und darauf bauen auch die Gäste, deren kurze Ausflüge nach Altenkirchen seit Jahren für die Katz’ sind. Morgen steigt aufs Neue ein brisantes Lokalduell in der Bezirksklasse Mitte: Die Mannschaft des SV Kohlbachtal empfängt das Team des TuS Schönenberg (Anpfiff 14.45 Uhr in Altenkirchen), derzeit auch tabellarisch direkter Nachbar der Truppe um Spielertrainer Benjamin Cloß.„Wir fahren da ja nicht so gerne hin...“: Thomas Mootz macht kein Hehl daraus, dass ihm die Abstecher in benachbarte Tal der Kirschblüten nicht so sehr behagen. Selbstredend hat das nichts mit Landschaft oder Leuten zu tun, sondern einzig und alleine der mehr als mageren Ausbeute wegen. „Aber einmal muss es ja klappen“, blickt der Coach des TuS Schönenberg der bevorstehenden Aufgabe durchaus optimistisch entgegen. In dieselbe Kerbe haut Mootz’ Gegenüber Benjamin Cloß. „Mir hat man hier in dieser Woche klar gesagt, dass Schönenberg praktisch noch nie in Altenkirchen gewonnen hat“, sagte Cloß scherzhaft. Nun, es wird einige im Verein geben, die sich noch an andere Zeiten erinnern.Nun hofft Benjamin Cloß natürlich keinesfalls, dass die gute Bilanz der Gastgeber gegen die Schönenberger Schaden nimmt und die Erfolgsserie gegen den Nachbarn reißt. Er hat eine ganz andere Serie im Blick, die er mit seinen Mannen morgen beenden möchte: Vier Spiele in Folge hat der SVK in den Sand gesetzt. Dabei aber nach Auskunft des Trainers gar nicht mal schlecht gespielt: „Abgesehen von dem 0:6 in Wolfstein war das schon jeweils eng. Wie hatten Chancen, haben sie aber nicht nutzen können Es fehlt uns da auch ein bisschen das Glück“, blickt der Trainer auf die vergangenen Partien zurück. Trotz der unerfreulichen Resultate hat Cloß nach eigenem Bekunden aber jeweils Fortschritte im Spiel seiner Mannschaft erkannt. „Jeder Spieler verbessert sich stetig. Es war klar, dass es etwas dauert, bis die Mannschaft meine Vorgaben umsetzen kann.“ Mittlerweile aber funktioniere dass – auch in den verlorenen Spielen habe das Team im Grunde schon genau beherzigt, was Cloß vorgab.


Doch sagt der Trainer, der zu Saisonbeginn die sportliche Verantwortung bei seinem Heimatclub übernommen hat, auch deutlich: „Glück muss man sich schon erarbeiten.“ Auf alle Fälle sei es kein Rezept, den Kopf in den Sand zu stecken. Entsprechend beherzt soll das Team um Kapitän Tobias Haag heute gegen den je einen Platz und Punkt (Rang zehn, 15 Zähler, aber auch Spiel weniger) schlechter als der SVK notierten Gast zur Sache gehen. Cloß selbst hatte zuletzt bei der Niederlage im Derby beim TuS Breitenbach passen müssen. Ihn plagen Rückenprobleme. Bei 70 Prozent sah er vorm Abschlusstraining die Chance, morgen auflaufen zu können. Wieder zurück ist Fabrjce Becker. Er hatte zwar bereits in Breitenbach mitgemischt, war allerdings noch nicht wieder richtig fit. Kann neben Becker auch Cloß ran, gibt’s morgen in personeller Hinsicht keine Probleme zu beklagen.


Klagen könnte Thomas Mootz, tut er aber nicht. „Was soll ich jammern; einige kommen zurück, dafür fehlen andere“, beschreibt der TuS-Trainer ein reges Kommen und Gehen zwischen Trainingsplatz und Lazarett. Das aber soll beileibe keine Ausrede sein für Fehltritte, meint Mootz. Wenig erbaut war er von der Partie vor Wochenfrist: Da gab es auf heimischem Terrain die knappste aller Niederlagen gegen die TSG Wolfstein-Roßbach. „Wir haben aus unseren wenigen Chancen nichts gemacht. Die Rowos haben zweimal aufs Tor geschossen - und halt einmal getroffen. Wobei deren zweite Chance – Unterkante Latte, raus – noch weit größer war als all unsere Gelegenheit zusammen“, fasst Mootz das Resümee zu einer Partie in zwei Sätze, die aus TuS-Sicht alles andere als erfreulich war.


„Dass das nicht gut war, das wissen wir – und haben im Training aufgearbeitet, was nicht geklappt hat“, sieht Mootz sein Team gut vorbereitet auf die Herkulesaufgabe. Die etwas rätselhaften Schwankungen in Leistungs- und Resultatsspektrum der Gastgeber sind auch Mootz natürlich nicht verborgen geblieben. Doch auf erneutes Schwächeln zu hoffen, sei der falsche Weg. „Wir müssen unser Spiel durchziehen. Raus auf den Platz, Zähne zusammenbeißen, am Riemen reißen – und dann gewinnen wir auch.“ Serie hin, Serie her. (cha)

 

Quelle: RHEINPFALZ, Westricher Rundschau, 17.11.2012, S. 16

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