Für die Gäste gilt heute: Ein Derby-Desaster ist genug

 

Spiel der Woche: TuS Schönenberg erwartet zum Lokalduell der A-Klasse Mitte den SV Brücken – Beide Teams von Wunschformation ein Stück entfernt


SCHÖNENBERG-KÜBELBERG. Ausgerechnet beim Nachbarn was reißen? Das dürfte eine Herkulesaufgabe für den SV Brücken werden. Der nach zwei Spieltagen noch punktlose SVB reist heute nur eine Handvoll Kilometer weit, um mit dem Anpfiff um 17 Uhr das zweite Derby in Folge zu bestreiten. Ziel: Parkstadion Schönenberg. Mission: nur nicht wieder derart unter die Räder kommen wie vor Wochenfrist. Dafür zu sorgen aber, wäre so ganz nach dem Wunsch des TuS Schönenberg.Die A-Klasse hat im Süden des Kreises Kusel viele nette Nachbarschafts-Partien zu bieten. Schade nur, dass der Spielplan für eine regelrechte Ballung sorgt: Heute empfangen die Schönenberg die Brücker, fahren eine Woche später nach Altenkirchen, wo schon morgen der TuS Breitenbach aufkreuzt. Und vor einer Woche waren besagte Breitenbacher bereits in Brücken zugange. Dabei mutierte der Karstwald für die „Platzherren“ zum Waterloo: 0:6 gab’s gegen die Elf des einstigen Brücker Torwarts Jochen Pfaff auf die Ohren, drei Treffer steuerte der Ex-Brücker Jens Traumer bei.„Dabei hat mich – auch wenn’s seltsam klingt – die Niederlage in Weilerbach noch mehr geärgert“: Jens Müller weiß, dass gegen Breitenbach einfach nichts drin war, beim Saisonauftakt gegen den FVW hingegen sein Team den Dreier trotz früher Führung leichtfertig aus der Hand gegeben habe.


Beim 1:2 war der SVB also dem ersten Erfolg schon nah. So aber droht ein Fehlstart. „Wir stehen schon unter Druck, müssen aufpassen: Wenn man mal hinten drin hängt, wird’s ja bekanntlich schwer, sich da wieder rauszuschaffen“, weiß Müller, welche Gefahr da droht. Und die derzeitige Situation seiner Mannschaft gibt nicht mal kleinen Anlass zu großen Hoffnungen: Dem SVB wird heute gleich ein ganzes Quartett der hochkarätigen Art fehlen. Marin Scheuer und Mike Lessmeister (gesperrt), Eric Harth (berufliche Gründe), Manuel Groß und Holger Harth (verletzt) werden nach Auskunft Müllers nicht auflaufen können. „Das soll aber keine Entschuldigung sein“, betont der Brücker Coach.


Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war die Konstellation ähnlich: Damals war der TuS prima gestartet und klar favorisiert gegen die zuvor so sang- und klanglos abgestiegenen Gäste. Am Ende aber trotzte der SVB bei tropischen Temperaturen den Gastgebern einen Punkt ab, präsentierte sich prima an der Zwerchstraße. Noch mal so ein Teilerfolg, und Müller wäre hochzufrieden.


Sein heutiges Gegenüber Martin Korb war damals noch kein Thema in Schönenberg. Sondern bügelte am selben Tag mit seinen Schützlingen von der SG Hüffler/Wahnwegen den späteren Meister Lauterecken. Das 5:0 schien der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte zu sein, der aber später das Happy-End versagt blieb. Jetzt führt Korb den TuS – und ist angetan von der neuen Aufgabe: „Es war die richtige Entscheidung“, sagt Korb, der sich sehr gut aufgenommen fühlt, auf eine junge, gute Truppe getroffen ist, die zu Hoffnung Anlass gebe. Einzig der kleine Kader sorgt für einen kleinen Wermutstropfen; Fehlen mal drei Leute, weiß der Coach wenig Adäquates in der Hinterhand.


Der Trainer ist verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt, Neuzugang Christoph Liberti (vom SV Nanz-Dietschweiler) und Maximilian Binder fehlen ebenfalls. Trotzdem soll’s den zweiten „Dreier“ geben, auch wenn Korb eine schwere Aufgabe auf sein Team zukommen sieht. Der Start sei „okay“ gewesen, der Heimsieg zum Auftakt über Liga-Neuling Lauterecken vollauf verdient. Mehr drin war in Glan-Münchweiler: Da hatte sich das Team in Unterzahl eine Minute vor dem Ende noch das 1:2 einschenken lassen. „Wir waren da die bessere Mannschaft, technisch vor allem“, nimmt Korb das Positive mit. Seine Positions- und systemtechnischen Neuerungen scheinen indes schon zu greifen. (cha)

 

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Westricher Rundschau, 17.08.2013, S. 17

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