Derby geht klar an den TuS

 

SPIEL DER WOCHE: Schönenberg besiegt im A-Klasse-Duell den SV Brücken mit 3:0


SCHÖNENBERG-KÜBELBERG. Am Ende der 88 selten aufreibenden Derby-Minuten war die Sache klar: Der TuS Schönenberg hat mit einem 3:0 (1:0)-Erfolg über den SV Brücken auch sein zweites Saison-Heimspiel in der A-Klasse für sich entschieden, das Nachbarschafts-Duell verdient gewonnen und den Kontrahenten zum Verbleib im Tabellenkeller verdonnert.

88 Minuten? Genau, wenn auch „nur“ handgestoppt: Schiedsrichter Thomas Knoll hatte genug gesehen und pfiff die Partie halt mal ein bisschen früher ab. Kein Brücker wird ihm böse sein und von Wettbewerbsverzerrung murmeln. Die Partie war längst gelaufen. Und dass sie nicht eine andere Wendung genommen hat, das hatten sich die Gäste selbst zuzuschreiben: Zwei gute Gelegenheiten ließ die Elf um Spielertrainer Jens Müller fahrlässig liegen. Mit der ersten Offensivaktion wäre der SVB ums Haar in Front gegangen. Richtig schnell ging’s in Minute neun über Sandro Günsche und Jan Schmitt zu Sebastian Kneisch, der aus aussichtsreicher Position Keeper Oliver Gregor zur Parade zwang. Auch der Nachschuss hätte es sein können, den aber setzte Patrick Leibrock über das Tor. Fünf Minuten später traf Leibrock den Ball nicht richtig, der über Kapitän Sascha Wingerter und erneut Schmitt in vielversprechender Abschlussposition gelandet war.Der SVB war wach geworden, nachdem zuvor nur der TuS agiert hatte. Außer einem Oberkanten-Lattentreffer (Andreas Welsch nach Vorarbeit Timo Molter) aber sprang in Tornähe nichts Gefährliches dabei heraus. Die Gastgeber waren bemüht um Linie im Spiel, versuchten es stets über die Außen, meist aber ohne Wirkung. Bezeichnenderweise war es eine Einzelaktion durch die Mitte, die die Führung brachte. Die aber war klasse: Julian Schöfer hatte einen Abschlag von Brückens Torhüter Sebastian Krupp Mitte der eigenen Hälfte abgefangen und umgehend Fahrt aufgenommen. Ein simpler Doppelpass, den allerdings Kevin Grigoleit millimetergenau in Schöfers Lauf prallen ließ, entledigte sich der TuS-Kapitän zweier Verfolger, lief weiter und schloss nahe des Strafraums überlegt ab.


Nicht nur des Treffers wegen war Schöfer einer der Besten seiner Truppe. Dasselbe gilt für den zwar nicht immer effektiv, aber mit großer Einsatzfreude arbeitenden zweifachen Torschützen Andreas Welsch. Der Stürmer veredelte in der 56. Minute einen Steilpass von Tim Binder und traf in der 79. Minute sozusagen mit links zwischen zwei Spalier stehenden SVBlern hindurch. Eine weitere Chance versemmelte Welsch, drosch aus kurzer Distanz drüber (64.)


Zuvor schon war der Sieg der Gastgeber praktisch nicht mehr gefährdet. Der TuS überstand auch eine Schwächeperiode nach dem Seitenwechsel. Gut zehn Minuten schien die Mannschaft ein kollektives Schläfchen zu halten. Da war auch wieder die Innenverteidigung nicht ganz im Bilde, der ein fitter Martin Korb gut getan hätte. Die weiter punktlosen Brücker wussten dies allerdings nur zu in einen Lattentreffer umzumünzen. Schmitt traf Alu nach klugem Pass Sven Müllers.


Über einen verdienten Sieg freute sich TuS-Trainer Korb. „Es war das erwartet schwere Spiel. Man hat auch deutlich gemerkt, dass da auf beiden Seiten einige gefehlt hatten“, so der verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammte Coach. Auf die Leistung seines „Vorarbeiters“ angesprochen, fand Korb genau den passenden Begriff: „absolut überragend“. Das trifft zu auf fast alles, was am Samstag Tim Göddel veranstaltet hat. Er war der mit weitem Abstand beste Akteur.


Eine gute Note verdiente sich während seines leicht verkürzten Arbeitstags auch Schiri Knoll. Einige Abseitspfiffe stießen auf Unverständnis, doch wer, sofern nicht zufällig auf Ballhöhe stehend, vermag das zu beurteilen. Insgesamt leitete der Bexbacher Kreis-Schiedsrichter-Lehrwart die faire Partei ausgezeichnet. (cha)


So spielten sie:


TuS Schönenberg: Gregor – Schöfer, Kuhn, Tim Binder, Molter – Dennis Göddel (65. von Blon), Tim Göddel – Arnold, Grigoleit (58. Brill), Guth – Welsch


SV Brücken: Krupp – Schuld (88. Steffen Huber), Saipt, Wingerter – Sebastian Groß, Jens Müller, Leibrock, Jörn Müller (64. Janik Huber) - Günsche - Schmitt, Kneisch


Tore: 1:0 Schöfer (20.), 2:0 Welsch (56.), Welsch (79.) - Gelbe Karten: Binder – Wingerter, Schmitt - Beste Spieler: Tim Göddel, Schöfer, Welsch – Jens Müller, Schmitt, Kneisch - Zuschauer: 133 – Schiedsrichter: Knoll (Bexbach). (cha)

 

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Westricher Rundschau, 19.08.2013, S. 19

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