Spitzenreiter hat zwei Kracher vor der Brust
FUSSBALL: TuS Schönenberg überrascht in der A-Klasse
SCHÖNENBERG-KÜBELBERG. So war das ja eigentlich gar nicht gedacht: Dass der TuS Schönenberg nach fast einem Drittel der Saison die Tabelle der A-Klasse Mitte anführt, ist daher „nur“ eine Momentaufnahme – wenn auch eine sehr, sehr schöne für das Team um Spielertrainer Martin Korb. Was der TuS derzeit wirklich zu leisten vermag, zeigt sich in den beiden bevorstehenden Partien. Zunächst am Sonntag, wenn der Spitzenreiter beim FV Kusel zu Gast ist (15 Uhr). Wo will der TuS Schönenberg überhaupt hin? Geht jetzt der Blick Richtung Bezirksliga als neue Spielwiese ab August 2014? Martin Korb lässt sich auf solcherlei kühne Überlegungen erst gar nicht ein. „Ach was. Es gibt keinerlei Druck.“ Davon, dass das Team aufsteigen müsse, könne sowieso keine Rede sein. Und die A-Klasse, die sei ohnehin attraktiver mit den Derbys gegen die Nachbarn TuS Breitenbach, SV Kohlbachtal, SV Brücken. Von daher sei der TuS da auch am allerbesten aufgehoben. Dem entgegen steht natürlich der sportliche Ehrgeiz: „Ist doch klar: Meine Mannschaft und ich selbst natürlich auch, wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ Das wird, wenn auch stets Maxime, nicht gelingen, so viel dürfte sicher sein. Und so geht es letztlich „nur“ darum, das bestmögliche Saisonergebnis zu erzielen. Vorne festbeißen – das wär’ doch auch nicht schlecht.„Es ist bekannt, dass das Potenzial da ist“, weiß Korb um beste Bedingungen in seinem neuen Verein. Das recht junge Team weiter zu formen, dafür hat der Körborner, der in der vergangenen Saison die SG Hüffler/Wahnwegen zur Kreisliga-Vizemeisterschaft geführt hatte, an der Zwerchstraße angeheuert. Dass es auf Anhieb aber derart gut klappen sollte, das war nicht unbedingt zu erwarten. Inwiefern der Coach selbst mit seiner Arbeit zum Aufschwung beigetragen hat, darüber will er indes keinerlei Worte verlieren.
Ebenso wenig darüber, dass der TuS nach fast einem Saisondrittel sogar noch die Favoriten TuS Jettenbach und FV Weilerbach zumindest eine Handbreit – sprich einen Punkt – hinter sich lassen konnte. Sieben Siege aus neun Spielen, das ist keine schlechte Bilanz. Jetzt aber kommen zwei Kracher in Folge. Eigentlich hätte es der Spielplan nicht besser bestimmen können: Heute wäre dem Papier nach Jettenbach im Parkstadion aufgekreuzt. Die Partie aber ist schon vorab um eine Woche verschoben worden.
So wartet zunächst die – ebenfalls wieder nur von der Papierform her – „leichtere“ Aufgabe. In Kusel hängen die Trauben diesmal wohl nicht ganz so hoch wie in den vergangenen Jahren. In den vier gemeinsamen Bezirksklasse-Spielzeiten seit Sommer 2005 hat der TuS nur eine einzige von acht Begegnungen für sich entscheiden können. Das war ein 2:1-Heimsieg im November 2005. In den folgenden Spielzeiten, unterbrochen durch Kuseler Gastspiele in der Bezirksliga, gab es nur ein Unentschieden – dafür aber sechs teils herbe Pleiten für die Südkreis-Elf gegen den Kreisstadt-Klub. Acht Jahre nach dem bislang letzten Pflichtspiel-Sieg dürfte Schönenberg erstmals wieder leicht favorisiert auflaufen gegen den zurzeit personell etwas gebeutelten Absteiger.
Sorgen personeller Art plagen Martin Korb hingegen derzeit keine. Der neue TuS-Trainer freut sich auf die bevorstehenden Partien. „Ich kenne ja viele Spieler der beiden Mannschaften“, verweist der Ex-Verbandsliga-Akteur der SG Blaubach-Diedelkopf auf Zeiten, zu denen er etwa mit dem Kuseler Torhüter Dietrich Pankowski oder dem Jettenbacher Kapitän Christopher Molter in einer Mannschaft gestanden hat.
Übrigens ist die morgige Partie des FV Kusel gedreht worden: Statt in Breitenbach zu spielen, kommt der TuS in die Kreisstadt (15 Uhr). Der neue Platz in Breitenbach ist nicht fertig. (cha)
|