A-Klasse Kusel-Kaiserslautern – Saison 2018/2019 – 15. Spieltag

TuS Schönenberg - SV Kohlbachtal 2:1 (0:1)

Dreier auf den allerletzten Drücker

Spiel der Woche: TuS Schönenberg schlägt im A-Klasse-Nachbarduell SV Kohlbachtal mit 2:1

Von Christian Hamm (Rheinpfalz vom 19.11.2018)

SCHÖNENBERG-KÜBELBERG. Wieder mal war auf Andreas Welsch Verlass: Dank zweier Treffer des Goalgetters hat sich der TuS Schönenberg gestern Nachmittag zu einem 2:1 (0:1)-Erfolg über den SV Kohlbachtal gequält und mit drei Zählern Vorsprung die Hinrunden-Vizemeisterschaft in der A-Klasse Kusel-Kaiserslautern feiern dürfen. Das Derby gegen das Kellerkind aber war zuvor zu einem echten Krampf geraten.

Den Dreier machten die Hausherren erst auf den buchstäblich allerletzten Drücker perfekt. SVK-Keeper Robert Lehmann drückte TuS Stürmer Andreas Welsch unsanft ins Toraus. Als Schiri Jannick Ziehmer sofort auf den Punkt deutete, starteten die erwarteten Diskussionen. Dabei gab’s an der Entscheidung an und für sich nichts zu deuteln. Welsch wäre zwar nie und nimmer an den Ball gekommen, der ins Aus zischte. Aber Lehmann hätte einfach wegbleiben müssen. Ausgerechnet dem Oberliga-erfahrenen Torhüter, der so souverän agiert, Ruhe ausgestrahlt und eine blitzsaubere Partie geboten hatte, war dieser Lapsus passiert.Kurz darauf verabschiedete sich Lehmanns Teamkamerad Michael Palisse, der dem Schiri wohl allzu deutlich die Meinung gegeigt hatte. Er werde „in dieser Vorrunde nicht mehr spielen“, rief Ziehmer – der einige schwer nachvollziehbare Entscheidungen getroffen hatte – Palisse zu, nachdem er die rote Karte wieder eingesteckt hatte. Nun, die Hinrunde war gestern mit dem kurz darauf folgenden Abpfiff schon Geschichte. Zu vermuten steht, dass Ziehmer gemeint hat, Palisse werde wohl erst im kommenden Jahr wieder auflaufen dürfen. Für die Kohlbachtaler ist die Sperre in ihrer prekären personellen Lage ein zusätzlicher Tiefschlag.

Gästespieler monierten, dass der Gefoulte zuvor immer wieder selbst mit nicht fairen Mitteln zur Sache gegangen sei. Stimmt. Aber das ist eben Welschs Spielweise – aggressiv, körperbetont, manchmal eben auch über Gebühr. Aber dieser für die Schönenberger unverzichtbare Wühler in vorderster Front steckt bekanntlich auch jede Menge ein. Die Proteste steckte er weg, ohne sich beirren zu lassen. Welsch selbst trat an und ließ Lehmann beim Elfer keinerlei Chance.

Erst in der 73. Minute hatte der nun schon 13-mal erfolgreiche Welsch vor dem Kohlbachtaler Tor nicht lange gefackelt und den Ball zum Ausgleich ins Netz gestochert. Der Treffer hatte wohl in der Luft gelegen – und trotzdem sah es aus, als sollten die Gäste womöglich ihren Vorsprung über die Zeit retten können. Bis zu jener 73. Minute nämlich hatten die Hausherren das Spiel zwar fast komplett in die Kohlbachtaler Hälfte verlagert. An zündenden Ideen jedoch herrschte ein geradezu eklatanter Mangel.

„Es ist aber auch verdammt schwer gegen einen Gegner, der zu neunt da hinten drinsteht und erst 20 Meter vorm eigenen Tor attackiert“, zeigte TuS-Trainer Lukas Kurz Verständnis dafür, dass sich sein Team beim Anrennen nicht eben mit Ruhm bekleckert hatte. Chancen – ja, so einige. Aber da war nichts wirklich Zwingendes zu beobachten. Lehmann hatte keine Chance, Glanzparaden an den Tag zu legen. Er pflückte sicher hohe Bälle herunter oder entschärfte mühelos Distanzversuche. Bei den besten Möglichkeiten zum Ausgleich ließen Daniel Rensch per Kopf (66.) und Welsch mit Direktabnahme nah vorm Tor (72.) die Kugel knapp übers Tor beziehungsweise haarscharf dran vorbei zischen. Die Vorlage hatte jeweils Niklas Buhles geliefert, der erst zur Pause gekommen war, in 45 Minuten aber mehr Produktives lieferte als einige seiner Kameraden zusammen in 90 Minuten. Obwohl nur 45 Minuten am Ball, war er doch klar der beste Schönenberger.

„Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen“, meinte Lukas Kurz. „Die erste Halbzeit – unterirdisch“, räumte er ein. Da waren die Gäste wie aus dem nichts in Führung gegangen, als Björn Kusche dank eines Fehlpasses allein davonziehen und einlochen durfte. „Wieder mal so kurz vor Schluss verloren“, sah Gästetrainer Andreas Brunck, selbst von Erkältung geplagt und gestern schwach, seine Elf einmal mehr ohne jegliche Fortune agieren. Aber: „Wenn man sieht, wer alles gefehlt hat...“

So spielten sie

TuS Schönenberg: Wirth - Marvin Körbel, Wagner, Guth, Molter - Rensch, Armo (46. Buhles) - Pfaff, Kuhn, Scheer (46. Kappler) - Welsch

SV Kohlbachtal: Lehmann - Ludwig, Schiesser (31. Fischer), Müller, Hartmann - Haag, Kettering - Brunck, Palisse, Kusche - Schäfer

Tore: 0:1 Kusche (37.), 1:1 Welsch (73.), 2:1 Welsch (90.+3, Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Welsch, Rensch, Guth - Müller, Kusche, Hartmann - Rote Karte: Palisse (90.+1) - Beste Spieler: Buhles, Pfaff, Welsch - Lehmann, Müller, Kusche - Zuschauer: 93 - Schiedsrichter: Ziehmer (Kindsbach)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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